
Aus diesen Glaubensrichtungen setzt die Religion der pragmatischen und praxisorientierten Vietnamesen zusammen. Selbst wenn sie sich als Buddhisten bezeichnen, wird ihr Weltbild meist eher dem Taoismus entsprechen, während ihr Sozialleben dem Moralkodex und Regelwerk des Konfuzianismus folgt.
Auch wenn die Vietnamesen demzufolge nur schwer einer eindeutigen Glaubensgemeinschaft zuzuordnen sind, weist die offizielle Statistik rund 70% als Buddhisten und etwa 10% als Katholiken aus. Sekten wie die Cao Dai (3%) und Hoa Hao (2%), die nur in Vietnam zu finden sind, und andere religiöse Gruppierungen (Protestanten, Moslems, Hinduisten) sind klar in der Minderheit. Gerade in Bezug auf Glaubensfragen (auch bei Fremden) gibt es kaum eine tolerantere Gesellschaft als die vietnamesische. Nie wird man einen Ausländer aufgrund seiner Religion ausgrenzen oder gar versuchen, ihn zu einem anderen Glauben zu bewegen.