FESTE
Myanmar wird oft „Land der Feste“ genannt, denn seine Bewohner lieben es, den Alltag immer wieder durch Feste zu unterbrechen. Im ganzen Land werden das ganze Jahr über Feste begangen, die auch für Besucher zu den schönsten Eindrücken des Landes gehören. Hier folgt eine kurze Beschreibung der wichtigsten Feste. Wenn Sie sie besuchen wollen, sollten Sie aber die Daten vor der Buchung noch einmal überprüfen, da sie sich meist nach dem Mondkalender richten und sich im Vergleich zum westlichen Kalender jedes Jahr ändern.
JANUAR
Das Kachin-Manaw-Fest gehört zu den beliebtesten des Landes. Es wird in Myitkyina und Putao in der Provinz Kachin begangen. Man feiert das neue Jahr, den Sieg in Kriegen, die Vereinigung der Volksstämme und vieles mehr. Zu einem spirituellen Tanz reihen sich alle Teilnehmer hintereinander auf. In der Mitte des Festplatzes stehen die traditionellen Manaw-Pfähle, die mit bunten Motiven der Kachin geschmückt sind. Alle tragen ihre beste traditionelle Kleidung; der Hauptaspekt des Festes ist der Tanz.
Das Fest der Ananda-Pagode anerkennt die grenzenlose Weisheit des Buddhas. Es dauert einen Monat lang und gilt dem Ananda-Tempel in Bagan (Pagan), der zu den bedeutendsten der ehemals rund 2000 Tempel dort gehört. Am geschäftigsten geht es am Tag des Vollmonds zu. Dorfbewohner und Pilger versammeln sich dann im Tempel. Doch das Fest wird auch zum Treffen von Familien und zur Verbreitung des Buddhismus genutzt. Und natürlich findet sich eine Unmenge von Händlern ein, die Essen, Snacks und Souvenirs verkaufen und so zur lebhaften Atmosphäre beitragen.
FEBRUAR
Das Fest der Mahamuni-Pagode findet am Vollmondtag des Monats Thabodwe in Mandalay statt und dauert gewöhnlich zwei Tage. Auf der Plattform der Pagode werden Wettbewerbe mit Klebreis ausgeführt. Am Vollmondtag brennen die zahllosen Pilger aus dem ganzen Land Räucherstäbchen vor dem Abbild des Buddhas ab. Der Tempel ist überhaupt sehr lebhaft, aber zu diesem Fest explodiert er geradezu vor Energie.
Das Salone-Fest wird im Dorf Majungalet auf der Insel Bocho, nahe der Insel Lampi in Myeik, Thanintharyi Division, abgehalten. Es soll Salone und den Myeik-Archipel als Touristenattraktion dem internationalen Markt näherbringen. Besucher können traditionelle und spirituelle Tänze sehen, Tauchwettbewerbe und insgesamt die Lebensweise der Leute hier. Weiterhin gibt es Ruderwettbewerbe, Volkslieder und ein traditionelles Salone-Bankett. Die Salone werden auch als „Seezigeuner“ bezeichnet, weil sie sieben Monate des Jahres als Nomaden auf dem Meer leben und sich nur von den Nahrungsquellen des Meeres ernähren.
MÄRZ
Das Fest der Shwedagon-Pagode wird jedes Jahr am Tag des Vollmonds des Monats Tabaung in Yangon (Rangun) begangen. Diese schönste Pagode des Landes, die auch eine der schönsten Asiens ist, befindet sich auf dem Hügel Seinguttra. Die Stupa ist vollständig mit Gold überzogen und misst 99 m in der Höhe. Damit ist er das zweithöchste religiöse Gebäude des Landes. Mit ihrer glitzernden Krone aus Gold und Edelsteinen ist es eines der modernen Weltwunder.
Das Fest der Kakku-Pagode wird ebenfalls am Tag des Vollmonds des Monats Tabaung gefeiert. Er ist der letzte des einheimischen Mondkalenders. Gewöhnlich beginnen die Festivitäten zwei oder drei Tage vorher, denn dies ist nicht nur ein religiöses Fest, sondern auch ein sozialer Anlass, sich zu treffen, Spaß zu haben, Neuigkeiten auszutauschen oder etwas zu kaufen oder verkaufen. Auch junge Leute treffen ihre Freunde aus anderen Dörfern, und es entspannen sich feine Liebesbande. Zu Tausenden kommen die Leute aus der Umgebung in ihrer besten Kleidung, um am Fest teilzunehmen. Als Fahrzeuge nutzen sie Ochsenkarren genauso wie Traktoren. Der interessanteste Zeitpunkt, das Fest zu besuchen, liegt vor Tagesanbruch des Vollmondtages des Monats Tabaung, wenn die Pa O fein gewandet und mit bunten Tabletts kommen, um ihre Opfergaben abzuliefern.
APRIL
Das Fest der Pagode Man Shwe Sattaw gehört zu den bedeutenden Tempelfesten des nördlichen Myanmar. Insgesamt dauert es von Mitte Februar bis Mitte April. Der Tempel mit den Fußabdrücken des Buddha liegt 36 km außerhalb von Magwe, und die Menschen kommen aus dem ganzen Land, um zu diesem heiligen Ort zu pilgern. Man kann hier aber auch den herrlichen Rundumblick genießen und nach einem anstrengenden Tag im kühlen, sauberen Wasser des Baches Man ein Bad nehmen. Der Tempel ist ein schöner, friedlicher und angenehmer Ort, den Sie auf Ihrer Reise nicht auslassen sollten.
Das Wasserfest am Mekong findet auch in Thailand, Kambodscha, Vietnam und Laos statt. Es soll Sünden wegwaschen und das neue Jahr willkommen heißen. Das Fest ist das beliebteste und bunteste im ganzen Jahr und veranlasst 20 Mio. Menschen dazu, alle Gedanken an Arbeit zu vergessen und das Land zum Stillstand zu bringen. Im ganzen Land treffen sich die Leute, besuchen die Tempel, bringen Opfer dar und spenden den Mönchen, spielen traditionelle Spiele und feiern ausgelassen. Danach werden am 17. Tag die Böden von Tempeln und Klöstern gereinigt, alten Leuten das Haar gewaschen und die Nägel geschnitten, damit sie derart gereinigt das neue Jahr willkommen heißen können. Manche spendieren in den Pagoden Speisen und Getränke, andere geben größere Geldbeträge. Dieses Erlebnis werden Sie nie vergessen.
MAI
Das Bewässern des Banyanbaums findet im ganzen Land im Mai statt. Man feiert damit auch den Frühling, wenn wieder Wasser in den Teichen, Seen und Bächen zu finden ist. Die Menschen gehen in langen Prozessionen zu den Tempeln und ihren heiligen Bäumen, um diese zu bewässern. Nach der Legende soll der Buddha die Erleuchtung und einem Bodhi- oder Banyanbaum (ficus religiosa) erhalten haben. Am Vollmondtag des Monats Kason feiern strenge Buddhisten aber nicht nur durch das Bewässern des Bodhibaums, sondern auch durch gute Taten, wie etwa Fasten, Meditation, Opfern von Blumen, Wasser oder Räucherstäbchen vor den Buddhastatuen.
AUGUST
Das Taung-Byone-Fest dauert meist drei Tage und findet nur eine Fahrstunde von Pagan statt. Jedes Jahr kommen Gläubige aus dem ganzen Land hierher, übergeben ihre Spenden und erwarten die Segnungen der Geister. Die Pilger bitten um Wohlstand, Ruhm und Glück in der Zukunft. Das ganze findet am Mount Popa statt, einem großen ehemaligen Vulkan, um den sich viele Legenden mit den Nats ranken. Das Wort „Nat“ soll von „natha“ (Hindi) abstammen und bedeutet „Herr, Retter, Beschützer“.
OKTOBER
Das Fest der Phaung-Daw-U-Pagode wird gewöhnlich im Oktober abgehalten und dauert 18 Tage. Es ist das größte Fest, das am Inle-See im Shan-Staat, einem der magischsten Orte des Landes, abgehalten wird. Das Fest bietet großen Aufwand und Pomp. Statuen des Buddha werden auf einer reich geschmückten Barke aufgestellt und von Fußruderern um den See gerudert. Am Ufer versammeln sich große Menschenmengen, um den Anlass zu begehen. Die Fußruderer treten auch in traditionellen Bootsrennen an.
Das Fest des Tanzenden Elefanten ist ebenfalls im ganzen Land bekannt. Es wird in Kyaukse bei Mandalay abgehalten. Es handelt sich um eine fantastische Aufführung von zwei Männern, die sich in einer großen, aus Bambus und Pappmaschè hergestellten Elefantenfigur befinden. Unter dem Klang von Trommeln und dobat tanzen die Männer durch die Stadt. Dreimal umrunden sie den Fuß des Hügels, auf dem die Shwe-Tha-Lyaung-Pagode steht. Die Tänzer im Elefanten müssen sehr präzise den Rhythmus einhalten, damit der Elefant sich fortbewegen kann und nicht umfällt. Von nah und fern kommen die Leute, um den tanzenden Elefanten zu sehen.
Das Fest der Kyaikhtiyo-Pagode ist ein besonderes Lichterfest am Vollmondtag des Monats Thadingyut. Am Abend werden dem Buddha 9000 Kerzen und 9000 Blumen geopfert, am nächsten Morgen Reis, Süßigkeiten und andere Snacks. Zahlreiche Besucher versammeln sich dann im Tempel. Bitte beachten Sie, dass die Hotels schnell ausgebucht sind und dass Sie warme Kleidung mitbringen, da es in den Bergen kalt wird.
NOVEMBER
Beim Tazaungmon-Fest ist die vorhergesehene Zeit gekommen, den Mönchen gelbe oder orangene Roben zu schenken. Nach der Legende hat die Mutter des Buddhas, die als Göttin in den Tavatimsa-Himmel aufgenommen wurde, von ihrer himmlischen Wohnstatt aus bemerkt, dass ihr Sohn bald seine Adelsgewänder ablegen würde, um in die eines Mönches zu schlüpfen. Sie wollte ihm das gelbe Mönchsgewand schenken, doch sie hatte nur eine Nacht Zeit. Dennoch schaffte sie es, das Gewand in einer Nacht zu weben und es durch einen himmlischen Boten ihrem Sohn, Prinz Siddharta, überbringen zu lassen. Zur Erinnerung an diese Legende werden im ganzen Land Webwettbewerbe für gelbe Mönchsroben veranstaltet.
Das Lu-Ping-Fest findet in Taunggyi, der Hauptstadt des südlichen Shanstaats, statt. Es wird von den Pa O ausgerichtet, einer der ethnischen Gruppen der Region, und wird auch als Ballonfest bezeichnet. Die Leute amüsieren sich gut und starten Feuerwerkswettbewerbe. Die Feuerwerkskörper sind selbstgebaute Raketen. Tagsüber und nachts werden auch Heißluftballons gestartet. Die Ballons für den Tag haben of die Form von Pagoden oder Tieren wie Elefant, Drache oder Ente. Die Ballons für die Nacht sehen aus wie große Rugbybälle. Sie bestehen aus Papier und haben innen vielfarbige Papierlaternen.

FESTE & FEIERTAGE IN MYANMAR
- 1. Januar
Kayin Neujahr
- 4. Januar
Unabhängigkeitstag
- 12. Februar
Tag der Union
- 2. März
Tag der Bauern
- 15. März
Vollmond von Tabaung
- 27. März
Tag der Streitkräfte
- 12. April
Myanmar Neujahr
- 13. bis 16. April
Maha Thingyan (Wasserfest)
- 1. Mai
Tag der Arbeit
- 13. Mai
Vollmond Kasones
- 11. Juli
Vollmond von Waso
- 19. Juli
Tag der Märtyrer
- 8. Oktober
Vollmond von Thadingyut
- 6. November
Vollmond von Tazaun Mone
- 16. November
Nationaltag
- 21. Dezember
Kayin Neujahr
- 25. Dezember
Weihnachten